Warum ich mich für die Kromis entschied...

Hunde mochte ich schon immer. Auch wenn ich als kleines Kind von einem Collie ins Gesicht gebissen wurde. (Böse Zungen behaupten, ich hätte den Collie zuerst gebissen...) In meinem Elternhaus waren Haustiere nicht gerade willkommen, so dass ich zwar mal einen Wellensittich hatte, aber sonst nix. Als ich in meine eigene Wohnung zog, war ich voll berufstätig und täglich wirklich lange außer Haus, so dass es einfach nicht in Ordnung gewesen wäre, mir einen Hund anzuschaffen.


Wie finde ich die "richtige" Rasse für mich?

Ich war etwa 40 Jahre, als sich meine Lebenssituation total veränderte. Nun wollte und konnte ich mir endlich den Traum von einem eigenen Hund erfüllen. Aber nicht irgendeinen Hund! - Nein, ich hatte da schon so meine ganz genauen Vorstellungen, die mein Hund erfüllen sollte. Ich setzte mich hin, und trug über Tage - oder besser gesagt, sogar über Wochen - Punkte zusammen, die mir an (m)einem Hund wichtig waren, damit sich unser Zusammenleben (hoffentlich) wirklich harmonisch entwickeln würde.

 

Immer wieder schaute ich auf die Liste, dachte noch mal darüber nach und ergänzte sie um weitere Punkte. Als mir wirklich nichts mehr einfiel, bewertete ich jeden einzelnen Aspekt und brachte meine Aufstellung in eine Rangfolge. Auch das nahm wieder längere Zeit in Anspruch. Ich ließ die Liste immer mal wieder ein paar Tage unbeachtet liegen, bevor ich sie mir erneut anschaute und überdachte, einiges wieder neu ordnete.

Meine Top-10-Entscheidungsliste

Ich wollte keinen zu überzüchteten Hund; er sollte relativ "normal" aussehen. Vor allem sollte er nicht durch Überzüchtung mit gesundheitlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben:

  • Atemschwierigkeiten bei flachnasigen Hunden
  • Dackellähme
  • Bandscheibenprobleme beim heruntergezüchteten Rückenverlauf der Schäferhunde
  • häufige Taubheit bei Dalmatinern
  • allgemeine Krankheitsanfälligkeit der weißen Schäferhunde
  • ...

Ich möchte meinem Hund viel Freilauf ermöglichen, damit er sich mal richtig austoben oder mal einer interessanten Duftspur folgen kann.

Also sollte kein ausgeprägter Jagdtrieb vorhanden sein, denn ich habe keine Lust, ständig meinem Hund suchend und rufend hinterher zu laufen.

Ich bin ziemlich unsportlich. So benötige ich keine besonders ausgeprägte Sportskanone an meiner Seite.

Andererseits möchte ich aber schon mit meinem Hund draußen unterwegs sein: ausgedehnte Spaziergänge, Radtouren, ... Schlechtes Wetter stört mich dabei nicht - dagegen kann ich mich anziehen.

Drinnen allerdings darf er gern kuschelig und ruhig veranlagt sein.

Ich möchte einen fröhlichen, verspielten und lernfreudigen Kumpel an meiner Seite haben. Vielleicht mal ein paar Tricks üben. Meinen Hund und mich auch Kopf-mäßig beschäftigen.

Mein Hund sollte die perfekte Größe für mich haben:
nicht zu klein sein, aber auch nicht zu groß.

Ich wollte keinen so kleinen Hunde, den man noch "Fußhupe" schimpfen könnte. Aber wenn beim Rutenwedeln nebenbei noch der Couchtisch abgeräumt wird - nee, das ist auch nicht mein Ding!

Kniehöhe wäre schön.

Das Gewicht sollte auch passen. Er durfte nicht zu schwer werden. Wenn mein Hund mal krank oder alt ist, möchte ich ihn problemlos tragen können.

Mein Hund soll möglichst nicht zu viel haaren. Ich habe einfach keine Lust, ständig mit dem Staubsauger bewaffnet hinter meinem Hund hinterher zu rennen.

Auch habe ich kein Interesse an besonders intensivem Hundegeruch in meiner Wohnung.

Da ich alleine lebe, sollte der Hund kein großes Rudel benötigen. Er sollte (zunächst) auch mit mir allein glücklich werden können.

Ich wohnte seinerzeit noch in einem Mehrfamilienhaus; ein sehr bellfreudiger Hund kam also auch nicht in Frage.


Recherche über Hunderassen

Erst als mir bereits eine ganze Weile keine Änderungen und Ergänzungen mehr einfielen, ging ich mit meiner Wunschliste auf gründliche Recherche:

  • Bücher in Büchereien und Buchhandlungen gewälzt, bis ich dort schräg angeschaut wurde.
  • Internet durchforstet, bis das Laptop qualmte.
  • Nachbarn und Hundebesitzer im Park angesprochen, bis die entnervt das Weite suchten.
  • ...

Wie sich herausstellte, waren meine Anforderungen "gute" Ansprüche an einen Hund, denn es kristallisierten sich letztlich nur drei Hunderassen heraus:

Erst ab diesem Zeitpunkt ließ ich das individuelle Aussehen in meine Meinungsbildung einfließen. Nun nahm ich mir die Rassenbeschreibungen /-standards vor. Es entwickelte sich bereits eine eindeutige Tendenz zum Kromfohrländer heraus. Also besuchte ich unzählige private Kromi-Homepages und die von Kromi-Züchtern.

 

Und was soll ich sagen? Der rauhaarige Kromfohrländer mit seinem kessen, aber auch lieben Blick hatte es mir angetan. Ich war hin und weg! Klar - auch die glatthaarigen Kromis sind toll und sehen sehr elegant aus, aber ich hatte mich in das freche, bärtige Aussehen der Rauhaarigen verliebt.


Wer glaubt schon dem geschriebenem Wort?

Ich war mir immer noch nicht 100%-ig sicher.

 

Also besuchte ich mehrere Kromi-Spaziergänge an verschiedenen Orten, um selber zu erleben, wie die Kromis tatsächlich so drauf sind. Dabei traf ich auf unglaublich viele verschiedene Kromis mit ihren Menschen. Und ich lernte schon jede Menge Züchter persönlich kennen.

 

Ich fragte allen Löcher in den Bauch, beobachtete die Kromis und ihr Verhalten ganz genau. Und bei jedem Kromi-Spaziergang verliebte ich mich mehr und mehr...


Mein Fazit

Ich werde oft ungläubig angeschaut, wenn ich erzähle, wie ich auf die Rasse der Kromfohrländer gekommen bin. Aber ich bin mir sicher, dass meine Hunde und ich genau deswegen so gut mit einander harmonieren - ja, uns manchmal sogar ergänzen - weil ich mich derart intensiv mit meinen Erwartungen und mit den Eigenschaften der Rasse auseinander gesetzt habe.

 

Ich bin mir außerdem sicher, dass keine Hunde (oder auch andere Tiere) wieder bei ihrem Züchter oder sogar im Tierheim landen würden, wenn sich alle Interessenten im Vorfeld so genau mit sich selbst und mit den Hunden beschäftigen würden.