Erst einmal vorab: Jeder Hund ist ein Individuum, entwickelt sich anders und reagiert unterschiedlich. Der eine ist Infekt-anfällig, der andere hat nie auch nur den kleinsten Schnupfen. Der eine hat einen empfindlichen Magen-Darm-Trakt; der andere verträgt einfach alles. Und so weiter. Da steckt man einfach nicht drin.
Es weiß auch kein Züchter - auch bei noch so gewissenhafter Partner-Auswahl - wie sich der kleine Welpe im Laufe seines Lebens (gesundheitlich) entwickeln wird. Welpen desselben Wurfes können sich komplett unterschiedlich entwickeln. Dafür kann niemand vorab eine Garantie übernehmen.
Die gesunde Hunderassen gibt es leider nicht. Irgendwelche (Erb-)Krankheiten trägt jede Rasse in sich. Übrigens haben auch Mischlingshunde diese Grundveranlagungen. Denn sie sind schließlich durch die Verpaarung von unterschiedlichen Rassehunden entstanden. Die Annahme, dass Mischlingshunde grundsätzlich robuster und gesünder als Rassehunde seien, ist also nicht korrekt.
Der Vorteil bei Rassehunden aus Vereinen, die dem VDH angeschlossen sind, ist, dass man die Ahnen der Hunde kennt und im Allgemeinen auch weiß, ob diese gesund oder krank sind bzw. waren. Bei Mischlingshunden weiß man weniger über die Vorgeschichte als bei Rassehunden, was ein "Überraschungspaket genetische Anlagen" mit sich bringt.
Bei allen gesundheitlichen Betrachtungen sollten wir berücksichtigen, wie jung die Rasse der Kromfohrländer noch ist. Erst gegen Ende des zweiten Weltkriegs brachten amerikanische Soldaten den Jagdhund-Rüden Peter (vielleicht ein Griffon Vandéen) aus Frankreich mit ins Siegerland, wo er herrenlos herumstromerte und auf Fiffi traf. Fiffi war eine schon "reife" Foxterrier-Dame aus Hilchenbach und Peters große Liebe. Die daraus entstandenen hübschen, kleinen Welpen eroberten das Herz von Ilse Schleifenbaum im Sturm. Sie fand diese Lütten so bezaubernd, dass sie mit ihnen unter dem Zwingernamen "vom Wellersbach" weiter züchtete. Binnen eines Jahrzehnts schaffte sie es, dass die neue Rasse der Kromfohrländer bereits am 25. August 1955 vom VDH anerkannt wurde. Benannt wurde die Rasse übrigens nach der Gemarkung, auf der das Wochenendhäuschen der Schleifenbaums stand: "Krohmen Fohr", was so viel heißt wie "Krumme Furche".
Insofern stimmt es: Der Genpool der Kromfohrländer ist deutlich kleiner als der der Spitze, Dackel, Schäferhunde,... Die Rassen gibt es aber auch schon sehr viel länger. Auch ist die Population der Kromis deutlich kleiner.
Ein engerer Genpool birgt auch eine größere Gefahr genetischer Erkrankungen. Einfacher wird die ganze Geschichte auch dadurch nicht, dass es inzwischen vier verschiedene Zuchtvereine für Kromfohrländer gibt: Den Rassezuchtverein (RZV), die ProKromfohrländer, den Verein rauhaariger Kromfohrländer (VrK) und die Interessengemeinschaft rauhaariger Kromfohrländer (IGRK). Die sowieso schon relativ kleine Population ist also auch noch auf diese vier Vereine verteilt. Und Zuchthunde dürfen nur in ihrem jeweiligen Verein eingesetzt werden.
Es gibt aber auch (mindestens) einen Vorteil der jungen Kromfohrländer-Rasse: Zumindest der Rassezuchtverein kann alle ihm angehörenden Kromfohrländer bis zum Ur-Peter zurückverfolgen. Wir wissen um die verwandtschaftlichen Bande und können recht gut erkennen (sofern es dem RZV seitens der Besitzer mitgeteilt wurde), wo vielleicht gesundheitliche Probleme für die Rasse der Kromfohrländer auftauchen könnten.
Wenn wir uns die Problematik der noch jungen Rasse, der kleinen Bestandsmenge an Kromfohrländern und der noch viel geringeren Anzahl an Zucht-Kromis vor Augen führen, kann man nur zu einem Schluss kommen: Gemessen an diesen Parametern sind die Kromfohrländer sehr gesund!
Nichtsdestotrotz gibt es Erkrankungen, von denen man auch bei Kromfohrländern immer mal wieder liest oder hört. Darüber möchte ich auf den folgenden Unterseiten ein wenig informieren. Aber bitte berücksichtige beim Lesen, dass ich medizinischer und kynologischer Laie bin. Vielleicht treffe ich nicht immer die richtige Wortwahl. Wenn etwas un- oder missverständlich ist, melde dich bitte bei mir. Dann versuche ich das besser zu recherchieren und ggf. anzupassen.
Des Kromis Gesundheit geht uns alle an!
Bitte lies weiter, was du als Kromi-Besitzer für die Gesunderhaltung der Rasse tun kannst.