Bereits am 27.06.2017 war ich so neugierig, dass ich Cataleya Blut abzapfen und Gentests vornehmen ließ. Ich wollte einfach nicht bis kurz vor der Körung warten. Ich wollte jetzt schon wissen, wie es genetisch bei Cataleya aussieht.
Vier Erkrankungen und Cataleyas Fellstruktur ließ ich testen:
Am 23.05.2019 ließ ich Cataleya auch auf VWD 1 (Von-Willebrand-Disease Typ 1) testen und veranlasste gleichzeitig eine DLA-Typisierung.
Hier kommen nun die Ergebnisse:
Cataleya ist Anlageträgerin der hereditären Fußballen-Hyperkeratose. Das bedeutet, dass eins der beiden Allele auf dem entsprechenden Gen sozusagen mutiert ist. Das andere Allel ist jedoch gesund.
Keine Sorge! Das klingt schlimmer als es ist. Cataleya wird selbst niemals an dieser Ballenerkrankung leiden. Dafür sorgt bei der autosomal-rezessiven Vererbung das eine gesunde Allel.
Auch Cataleyas Nachwuchs wird niemals an HFH erkranken, denn ich werde einen Rüden für Cataleya auswählen, der selbst kein Anlageträger der Corny Feet ist und schon ist die Gefahr, eventuell erkrankte Welpen zu zeugen, bei der autosomal-rezessiven Vererbung definitiv gebannt:
Unter dieser Voraussetzung können maximal wieder "Anlageträger" gezeugt werden, die selber - wie schon gesagt - nicht an digitaler Hyperkeratose erkranken können.
Hier zeigt sich das gleiche Bild: Cataleya ist HUU-Anlageträgerin und der Erbgang ist ebenfalls autosomal-rezessiv. Auch an dieser Erkrankung wird Cataleya selbst niemals leiden.
Da dieser Gentest ist seitens des RZV jedoch nicht vorgeschrieben, werde ich wohl kaum einen Rüden für Cataleya finden, der nachweislich kein Anlageträger ist. Trotzdem werde ich Cataleyas mögliche Partner fragen, ob sie bereit sind, diesen Gentest ebenfalls durchführen zu lassen. Ich bin hier jedoch vom guten Willen der jeweiligen Halter abhängig, ob ich eine entsprechende Steuerung vornehmen kann.
Hier ist Cataleya anlagefrei!
Das bedeutet, sie wird nicht daran erkranken und kann diese Erkrankung auch nicht vererben. Insofern brauche ich bei der Rüdenauswahl hierauf auch kein besonderes Augenmerk legen.
Auch hier ist Cataleya anlagefrei!
Das bedeutet, sie kann weder an MH erkranken noch diese Erkrankung vererben.
Das ist wirklich hervorragend, denn diese Erkrankung vererbt sich autosomal-dominant. Wäre Cataleya hier Anlageträger, würde es keine Babys von geben. Bei einer dominanten Vererbung würde sie das defekte Gen definitiv weitergeben. Dann hätte ich sie gar nicht erst angekört.
Cataleya ist reinerbig rauhaarig (F/F).
Das rauhaarige Fell vererbt sich dominant über das glatthaarige Fell. Sollte Cataleya also mal einen glatthaarigen Partner bekommen, sollten bei diesem Wurf nach Mendel trotzdem nur rauhaarige Welpen herauskommen.
Allerdings wären diese dann alle mischerbig rauhaarig. Da das Rauhaarige wie gesagt dominant ist, wäre der Phänotyp (Aussehen) aller Welpen rau. Der Genotyp jedoch bestünde aus einem rauhaarigen und einem glatthaarigen Allel. Das kann für nachfolgende Generationen spannend sein:
Wenn diese nämlich selber mal Welpen (also Enkel von Cataleya) haben sollten, kann (sofern nicht nur reinerbig rauhaarige Partner ausgewählt werden) auch glatthaariger Nachwuchs geboren werden.
Leider ist Cataleya Anlageträgerin für die vWD 1. Allerdings bedeutet dieses Testergebnis nicht, dass Cataleya tatsächlich klinische Symptome aufweisen muss. So empfinde ich ihre Läufigkeitsblutung als völlig normal und unauffällig. Auch wenn sie sich beim Toben mal kleinere Verletzungen zugezogen hatte oder ihr Blut abgenommen wurde, fiel mir keinerlei verstärkte Blutungsneigung auf.
Dieser Gentest ist seitens des Rassezuchtvereins für Zuchthunde nicht vorgeschrieben. Jedoch werde ich, aufgrund meines jetzigen Kenntnisstandes bei der künftigen Rüdenauswahl (also ab Palaneri's B-Wurf) die Besitzer der möglichen Rüden bitten, diesen Test ebenfalls durchzuführen. Jedoch bin ich diesbezüglich auf den guten Willen der Halter angewiesen.
Unabhängig davon werde ich jeden einzelnen Palaneri-Welpen testen lassen, so dass ich den künftigen Besitzer hoffentlich bereits vor der Welpenabgabe wichtige Gesundheitsinformationen nennen kann.
Cataleyas DLA-Haplogene sind überwiegend heterozygot (mischerbig). Bezüglich Autoimmun-Erkrankungen gibt es zwar leider keine definitive Einschätzungen. Aber es wird vermutet, dass homozygote DLA-Genkombinationen eine Autoimmun-Erkrankung begünstigen könnte.
Bitte beachte: Das ist wissenschaftlich nicht validiert!
Zumindest sagt das Testergebnis jedoch aus, dass Cataleya über eine hohe genetische Vielfalt verfügt, was ja durchaus sehr erfreulich ist. Wüssten Cataleyas möglichen Deck-Rüden ebenfalls ihre Haplogene, Könnte man darauf achten, dass möglichst keine DLA-Genkombination übereinstimmt. Dadurch würde man den Welpen eine größtmögliche genetische Vielfalt garantieren.